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ruflich bedingter Umzug nach Hong Kong anstand. Fast wäre dies an meiner Sorge um den Hund gescheitert, aber drei Monate erfolgreiche Probezeit für Hund und dessen neue Menschen beruhigten mich, doch es tat sehr weh, ein liebes „Tier" abzugeben. |
Worauf ich mich da als naturverbundene, etwas hektische Nord-Europäerin eingelassen hatte, wurde mir allzu schnell bewußt. Die meiste Zeit des Jahres waren Temperaturen um die 30 Grad (im Schatten!) ganz normal, und bei Luftfeuchtigkeiten um die 100 Prozent war jede kleine Anstrengung mit einem Schweißausbruch verbunden. Wir wohnten erst mal in einer Anlage mit fünf Wohnblöcken im 20. Stock; in diesen Blöcken wohnten übrigens circa 10 000 Menschen - das ist hier eine Kleinstadt. Zu allen klimatischen und überbevölkerten Problemen kam dazu, daß ich mit Ungeziefer-Invasionen konfrontiert wurde, die mir regelrechte Angst- und Ekelzustände bescherten. Übersah man in der Küche auch nur ein paar Krümel, hatte man prompt „Ameisenstraßen" durch die Wohnung - und diese Ameisen waren riesig! Was mich aber am meisten ekelte, waren die dicken fetten (fliegenden) Cockroaches (Kakerlaken), die aussahen wie überdimensionale Maikäfer. Hier half keine Sauberkeit im Haus, denn, wie gesagt, sie „flogen" ein. Von Freunden bekamen wir den hilfreichen Tip - schafft euch eine Katze an, dann habt ihr zwar noch immer einfliegende Cockroaches, aber wenn ihr sie findet, sind sie dann schon tot. |
Also, eine Katze mußte her - aber woher? In der englischsprachigen Tageszeitung gab es auch eine Rubrik wie „Düt und dat", und dort wurde ich fündig: Ein Wurf von sechs „Ginger-Cats" - also Red-Tabbys wurde von einer englischen Familie inseriert. Mein Anruf dort war leider zu spät, denn der gesamte Wurf war schon vom Hong Konger Tierschutzverein mit Zustimmung der engl. Familie abgeholt worden. Man wollte damit vermeiden, daß die Katzen in chinesischen Kochtöpfen landen, denn das Gericht „Tiger, Phönix und Drachen" gilt dort als „Schmankerl", das sich einige reiche „Gourmets" nicht verleiden lassen. Für den Tiger kommt die Katze in den Kochtopf - sprich „Wok", für den Phönix wird ein frisches Huhn geschlachtet und für den Drachen wird Schlangenfleisch verwendet. Ich habe die chinesische Küche schätzen und kochen gelernt, aber Einladungen zu dieser Art von Spezialitäten, auch von Hundefleisch, konnten wir immer umgehen, ohne den Einladenden zu beleidigen. |
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rer Katze redete. Zu Hause lief die „Rote" erstmal alle Räume ab und machte sich gleich, als hätte sie tagelang nichts zu fressen bekommen, über die kleinen sardinenartigen rohen Fische her, die ich ihr eigentlich mundgerecht schneiden wollte. Diesen Appetit auf Fisch haben übrigens alle meine Katzen, aber das liegt wohl auch daran, daß ich selbst gerne Fisch und Shrimps und solch leckere Sachen esse. Nun mußte die kleine Rote aber einen Namen haben! Ich hätte sie gerne “Ginger" gerufen, doch mein mir Angetrauter, der keinen Ingwer mag, meinte dazu, daß der gerade eingeschenkte Whisky die gleiche Farbe wie das Kätzchen habe, und so wurde sie „Whisky" getauft, und sie lernte ganz schnell, auf die diversen Ruflautnuancen zu achten. Gerne unterhielt sie sich mit uns, vor allem, wenn sie etwas erreichen wollte oder wenn sie „sauer" war. Ihre Stimmungspalette, sprich ihr Miauen, variierte von wütend bis fordernd, zufrieden oder warnend oder gar belustigt. Ich hab so manchen Rüffel von ihr miaut bekommen, der immer anfing mit: „Also, Evelin... !" |
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